Meine Werkstatt ist zertifiziert und umfangreich mit modernen Maschinen und Werkzeugen ausgestattet, um unseren Kunden ein hohes Servicelevel bieten zu können. Neben der Uhrmacherwerkstatt gibt es auch eine eigene Goldschmiede. Unser Serviceangebot konzentriert sich aus zeitlichen Gründen überwiegend auf die bei uns erworbenen Uhren. Gerne gebe ich Ihnen aber einen fachlichen Rat und empfehle Kollegen mit freien Kapazitäten.

Die Restauration alter und antiker Uhren gehörte schon immer zu einem unserer Spezialgebiete. Ich versuche ständig, auf Auktionen, Märkten und aus Nachlässen alte Ersatzteile zu erwerben, es sind sogar noch Teile des Geschäftsgründers, Anton Steinkrüger, vorhanden. Natürlich ist auch die Anfertigung fehlender Teile in meiner Werkstatt oft möglich.

Solche Reparaturen sind allerdings sehr zeitaufwendig und eine Annahme kann leider nur in Ausnahmefällen erfolgen. Ich gebe Ihnen aber gerne einen fachlichen Rat und empfehle Kollegen mit freien Kapazitäten und der notwendigen Erfahrung.

 

 


Hier sehen Sie überwiegend Bilder von Reparaturen und Arbeitsabläufen in meiner Werkstatt.


Diverse, von mir skelettierte Uhrwerke. Die Schrauben habe ich poliert und thermisch gebläut, ebenso diverse Stahlteile (teilweise skelletiert), die Platinen graviert und galvanisch beschichtet.

Das handwerkliche Skelettieren von Uhrwerken hat eine lange Tradition und findet sich bei Tischuhren ab etwa 1750, bei Armbanduhren ab den 1930er Jahren. Überflüssiges Material wird dabei möglichst weitgehend entfernt, ohne aber die Stabilität und Funktion der Uhr zu sehr zu beeinträchtigen. Erreicht wird ein faszinierender Einblick in den Aufbau des Uhrwerkes.

Einer der bekanntesten zeitgenössischen Skeletteure ist Kurt Schaffo in Le Locle.


 

Ersatz einer Unruhwelle

Unruh-Welle, auf ihr ist der Unruhreif aufgenietet. Sie hat mehrere Ansätze um das Plateaux mit dem Hebelstein sowie die Spirale befestigen zu können. Die Zapfen dieser Welle sind bei Armbanduhren mit ca. 0.07 Millimeter sehr dünn und damit bruchgefährdet. Vor Bruch weitgehend geschützt werden sie in der Regel durch die Stoßsicherung. Dieses System wurde bereits Ende des 18.Jahrhunderts vom genialen Uhrmacher A.L.Breguet erfunden, eine häufigere Verwendung erfolgte aber erst ab den 1930er Jahren. Ab den 1950er Jahren entwickelt sie sich zum Standard bei Armbanduhren und galt als ein Qualitätsmerkmal. Daher findet man auf den Zifferblättern älterer Uhren oft den Zusatz "Stoßgesichert".

Beim Ersatz der Welle sind höchste Konzentration und Präzision gefordert - eine sehr diffizile Arbeit. Der Rund- und Flachlauf des Unruhreifes sowie der Spirale und das Auswuchten des Reifes sind wichtig, da sie die Ganggenauigkeit beeinflussen. Im Beispiel verwende ich zum Auswuchten noch eine Unruhwaage. Wenn die Präzision des Werkes eine größere Ganggenauigkeit zulässt, wuchtet man die Unruh dynamisch mit der Zeitwaage aus.


 

Eine originale Laco Fliegeruhr aus den 1940er Jahren mit noch originalem Lederband. Revision des Uhrwerks. Erstaunlich der hervorragende Zustand des Werkes, es musste nichts nachgearbeitet oder ersetzt werden, kein Zapfen war eingelaufen. Dies zeigt auch die hohe Qualität dieser Uhrwerke. Zwar erhielten solche Uhren als wichtiger Bestandteil der Ausrüstung in der Regel auch eine regelmäßige Wartung. Dennoch wünscht man sich manchmal die Härte und Qualität der verwendeten Stähle bei manchem modernen Uhrwerk.


 

Revision einer antiken französischen Reiseuhr.

Dieser Uhrentyp, im englischen auch als Carriage Clock bezeichnet, wurde erstmals 1812 von A.L.Breguet  für Kaiser Napoleon I. hergestellt. Die Idee war, eine tranportable Uhr für die Reise zu schaffen, die oft auch ein Schlagwerk und eine Weckfunktion hatte.

Das hier revisionierte Modell stammt aus der Zeit um 1890 und zeigt auch die hohe Qualität dieser Uhren. Die Platinen wurden durch Hämmern kalt gehärtet, die Stahlteile sorgfältig gehärtet und poliert. Wie beim Beispiel der der Laco-Fliegeruhr zeigt sich auch nach langem Einsatz verhältnismäßig geringer Verschleiß. Ausgelaufene Lager und eingelaufenen Zapfen sind eher selten. Im vorliegenden Fall wurden bei einer vorigen Reparatur einige Lager ersetzt. Vermutlich wurde mit einer Revision zu lange gewartet.